Freitag, 30. Januar 2015

Wie schön ein Mann zu sein

Wie immer, wenn er seine Klienten in der Südstadt besuchte, ging er auch an jenem Tag zur Mittagspause in die Cafeteria des Krankenhauses. Es war einfach die Adresse mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Mit seinem Tablett schaute er sich kurz um, ob er nicht ein bekanntes Gesicht entdeckten konnte, bevor er dann doch einen Tisch mit Blick zum Eingangsbereich der Klinikpforte ansteuerte. Auf dem Weg fiel ihm dann aber doch ein Gesicht auf, das er zunächst nicht richtig zuordnen konnte. Sie sah aus wie, aber das konnte ja gar nicht sein, oder doch? "Hilda?" fragte er sie dann doch. Die eher unscheinbare Frau schaute verblüfft auf, legte ihre Stirn in Falten und antwortete dann mit: "Das gibt es nicht, Olaf?"
Grinsend stellte er sein Tablett zu ihr auf dem Tisch und die beiden beschworen ihr unverhofftes Wiedersehen nach so langer Zeit. Sie wohnte vorübergehend wieder in ihrem Elternhaus und war wegen einer "Frauensache" ambulant in der Klinik. 
"Dann übernachtest Du ja nicht hier und kannst raus?" fragte er zum Abschied. Sie nickte und er schlug vor: "Zäpfle beim Zipfel, so wie früher?"
"Sag bloß, das Limba gibt es immer noch?" lachte sie.
"Klar doch, so um neun?" fragte er. Sie nickte.

Freitag, 23. Januar 2015

Der kleine Alfons

"Hallo Liebes, wir kommen doch wohl später zum Bahnhof. So klappt das nicht mit dem Zug. AberdDer Papa meint mit einem Mietwagen schaffst Du es noch. Er würde ..." sprach die ältere Dame ihr Handy.
"Ihr wart das nicht auf dem Bahnsteig, eben? Alfons ist euch doch entgegen gegangen? Ich habe seine Tasche abgestellt und euch noch zugewunken. Mein Gott, das darf doch nicht wahr sein", hörte sie, bevor sie sagte: "Aber deswegen haben wir doch vorhin angerufen. Du solltest doch noch warten und nun wollte ich Dir sagen, dass wir noch ... Bist Du noch dran? Iyonne?" Sie schaute ihren gleichaltrigen Begleiter erstaunt an: "Sie hat aufgelegt."
"Sie kommt schon noch rechtzeitig zum Vorstellungstermin. Ich schaffe das schon, muss nur tüchtig Gas geben. Du hast ihr das nur nicht richtig erklärt." meinte er.
"Ganz anders: Sie ist unterwegs, aber der Kleine ist auf dem Bahnsteig, weil er uns verwechselt hat. Sie dachte auch wir wären das." sie sah ihn an und fuhr fort: "Das kann aber doch gar nicht. Was machen wir denn nun?" 

Freitag, 16. Januar 2015

Dinner

Er würde den Auftrag erfolgreich zu Ende führen. Er muß ja Erfolg haben und deswegen könnte er am Morgen schon einmal die Feier am Abend planen. Ein Arsch, ein richtiger sexy Arsch wäre das Beste! Auf seinem Spaziergang musterte er die diversen Hinterteile, die vor und neben ihm liefen. Kleine Jungs hätten ja die knackigsten, aber das würde vielleicht in Kambodscha funktionieren. Warum muss er auch wieder in Europa arbeiten? Dann sah er ihn. Bedeckt von einem kurzen, rot gepunkteten Minikleid, auf zwei nicht allzu langen, dafür aber schwarz bestiefelten Beinen. Sein Schritt wurde ein wenig schneller und an der Ampel drehte er sich zu seiner Besitzerin um.